Sportforum
        Als 2006 der Startschuss zur Fußball-WM fiel, konnte der Standort auf eine
        100jährige Sporttradition zurückblicken. 1906 erfolgte die Gründung des
        "Berliner Rennvereins", um im vornehmen Berliner Westen eine
        Pferderennbahn zu errichten. Der Architekt Otto March wurde mit den Bauarbeiten
        beauftragt, wobei der Waldcharakter der Gegend bewahrt bleiben sollte. Bereits
        1909 konnte die 2.400 Meter lange Pferderennbahn eröffnet werden. Die
        Kassenhäuschen sind noch heute in der Jesse-Owens-Allee zu sehen.
        
        Von Anfang an war ein Stadion im Zentrum der Rennbahn konzipiert, das jedoch
        wegen Finanzierungsschwierigkeiten erst 1913 eingeweiht werden konnte. Es fasste
        30.000 Zuschauer und war als Austragungsort der für 1916 geplanten und wegen des
        Ersten Weltkriegs dann ausgefallenen Olympischen Spiele vorgesehen. Nach dem
        Krieg wurde das Stadion Sitz der neugegründeten Hochschule für Leibesübungen,
        die sich der Ausbildung von Sportlehrern und der medizinischen Erforschung des
        Sports widmete. Mitte der Zwanziger Jahre erhielt die Hochschule ein Gelände
        nördlich der Rennbahn, um darauf alle notwendigen Gebäude und Trainingsflächen
        zu errichten. Die Söhne des Stadionarchitekten, Werner und Walter March, gingen
        als Sieger im Architekturwettbewerb für das sogenannte "Deutsche
        Sportforum" hervor. Mit den Bauarbeiten wurde zwar begonnen, jedoch mussten
        sie Ende der 20iger Jahre wegen Geldmangel eingestellt werden. 1930 bewarb sich
        Berlin erfolgreich als Austragungsort für die XI. Olympischen Spiele.
        
        Werner March wurde mit dem Umbau des vorhandenen Stadions beauftragt.
        Unmittelbar nach 1933 erfolgte eine entscheidende Änderung der Baupläne: Der
        Neubau eines Großstadions inmitten weiträumiger Anlagen machte das
        Olympiagelände zu einem Prestigeobjekt des Deutschen Reichs, für das keine
        Kosten und kein Aufwand gescheut wurden. Im Zweiten Weltkrieg wird das
        Stadiongelände vergleichsweise leicht durch Granateinwirkung beschädigt. Nach
        dem Krieg wählen die britischen Streitkräfte das Gelände des Deutschen
        Sportforums zu ihrem Hauptquartier in Berlin. In ihrem Auftrag werden die
        zerstörten Teile der Gesamtanlage sukzessive wieder hergestellt. 
        Über die zukünftigen Planungen auf dem Olympiagelänge informiert Sie die folgende Webseite:
        www.zukunft-olympiapark-berlin.de
    
